Das geistige Leben steht in enger Verbindung mit der sinnlichen Erfahrung.
Die Koch-Kunst mit ihren animierenden Düften und ihren „lebendigen“ Zutaten ist im Prozess und in der Ergebnisfindung ebenso komplex und inspirativ wie auch die Gestaltung von Musik. Also ein
mindestens ähnlicher, wenn nicht gar strukturell verwandter Vorgang.
Die Poesie des Prozesses
In diesem Projekt arbeiten Klangkünstler und Koch parallel an einer gemeinsamen Zeit-Partitur-Rezeptur. Ihre Klang- und Garküchen sind um eine zentrale Feuerstelle herum angeordnet, an der die
Speisen erhitzt werden. Die beim Zubereiten entstehenden Klänge werden live abgenommen und in der elektronischen Klangküche als Sample-Zutaten für die Klang-Raum Komposition
verarbeitet.
Die Gäste wiederum sitzen in einem weiteren Kreis um die beiden Köche und verfolgen von dort die verschiedenen Prozesse der Materialerzeugung - nutzung und Bearbeitung.
Zwischenprodukte dieser Arbeit werden als klangliche und verspeisbare „Amuse –Gueule“ in den Zuschauerkreis gereicht.
Im Anschluss an diese eher konzertante Aufführung wird die angerichtete Nahrung in einem
gemeinsamen, kommunikativem Rahmen verspeist.
Eine Nährung der Sinne
Das Kochen wirkt wie der Klang, als etwas Durchdringendes, etwas Berührendes und erreicht unmittelbar den rezipierenden Körper, jede Zelle und durchaus auch die tiefsten Schichten der
Psyche. Die Aromen breiten sich dem Klang gleich im Raum aus und verbreiten ihre Informationen an die Sinnesorgane. Beide Medien harmonieren in dem Hang für das Transitorische, dem Wandel sowohl
wie im prozesshaften Wechsel der Gestalt.
Frank Schulte – Klang und Medienkünstler und Oliver Schneider – Künstler und Koch
Für sie ist Kochen der Ursprung unserer Kultur und zugleich die der bildenden Kunst. Die konsequente Weiterentwicklung künstlerischer Begriffe bildet hierbei die Basis ihres gestalterischen
Selbstverständnisses. Kunst ist für sie, seit ihrer Entstehung, ein Werkzeug, um die Welt zu verändern. In diesem Projekt entwickeln sie eine archaische Grundkonzeption als eine Art
sinnenfreudige und subtile Opposition zum kurzsichtigen Zeitgeist.
Performancedauer: ca. 70 Minuten
Im Anschluß gemeinsame Aufnahme der angerichteten Speisen
Die Aufführungen finden im geschlossenen Rahmen mit limitierter Gästezahl statt und können nur mit verbindlicher Voranmeldung besucht werden. Wenn Sie Interesse haben an einer der Aufführungen teilzunehmen, senden Sie mir bitte eine Email damit ich Sie über Termin und Ort der nächsten Veranstaltung informieren kann.
Hier ein kleiner Bericht über unsere Aktion "Einladung von an Unbekannt" an der Volxbühne Mülheim an der Ruhr - lesen
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