der raum zwischen den ohren

ein intermediäres akusmatisches sinneslaboratorium

Meine Beschäftigung mit der Bewegung des Klangs im Raum setze ich in diesem Projekt mit der Entwicklung von Steuerungsmodulen für Lichtimpulse fort, die, synchron, visuelle Aktionen zu den akustischen Ereignissen erzeugen. So entsteht die Grundlage für eine inszenierte Klang-Licht-Konzeption, die in der Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler Stephan Brenn um die szenische Einbeziehung der Form, als wandelbares Objekt und Lichtschatten erweitert wird.


Stephan Brenn arbeitet vorwiegend mit gefundenen Materialien, die er entweder als objets trouvés einsetzt, zu Collagen fügt oder zu Kleinskulpturen aufbaut. Dabei gibt es nur minimale Eingriffe in die Grundstruktur. Verblüffend wirkt häufig die neue Kombination vermeintlich wertloser Abfallstoffe, defekter Geräte, Glas- oder Elektrobauteile. Deren Schattenbilder werden wiederum bewegt, indem Projektionsfolien beim Abspulen abgefilmt werden.
So entsteigen den rostigen Zivilisationsrestenund ihrem Zweck enthobenen Utensilien unirdische, ätherische Gebilde. Die bewegten Zeichen erinnern in ihrer losgelösten kürzelhaften Bildsprache an Zeichnungen von Cy Twombly oder Strukturen von Henri Michaux.

 

Auf der so entwickelten gestalterischen Basis forsche ich nach Klangstrukturen, die neben dem abstrakten elektronischen Klangraum eine zusätzliche akustisch, narrative Ebene entwickeln können und beginne mit der Zerlegung und klanglichen Modifi kation von Spieluhrmelodien.
Klanglich entsteht hierbei eine Art „Spieluhren Makrokosmos“, der in der Performance zeitgleich durch Videokamera und Projektion visuell vergrößert wird. Die zerlegten Melodieelemente spielen hierbei mit unseren Erinnerungen. Einzelne Melodieteile werden memoriert, andere wiederum mit bekannten Mustern verglichen und in neuer Form zusammengesetzt. Der organisierte, elektronisch abstrakte Raum wird durch sie in besonderer Weise personalisiert; wird momentan und fragil.


Die Schauspielerin Maria Faust ergänzt mit ihrer gesangs- und spracherfahrenen Stimme den inszenierten Klang- Licht-, Objekt- und Projektionsraum mit der Einbindung von Textelementen und Vokalismen um szenisch, physisch und narrative Akzente.

 

Videoexposee des Projektes

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Projektinfo - der raum zwischen den Ohren
PDF Datei mit der Projektbeschreibung und den Viten der Künstler
Projektinfo - der raum zwischen den ohre
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