60 Minuten.Flussabwärts


Die wahrscheinlich erst einmal letzte Möglichkeit dieses außergewöhnliche Projekt noch einmal live zu erleben.

 

Aufführungstermine 2015

Sonntag, 27. Dez 2015,

20:00 Uhr

Kassel

Schauspielhaus

Dirk Raulf Orchestra feat. Meret Becker
Deep Schrott
 

Doppelkonzert

 

Montag, 28. Dez 2015,

20:00 Uhr

Bielefeld
Theaterlabor

Dirk Raulf Orchestra feat. Meret Becker
Deep Schrott

 

 

Doppelkonzert

Dienstag, 29. Dez 2015,

20:00 Uhr

Essen

Grillo Theater

Dirk Raulf Orchestra feat. Meret Becker
Deep Schrott

 

 

Doppelkonzert
     
   
     
   
     
   

„60 MINUTEN. FLUSSABWÄRTS“ ist ein Auftragswerk der Marienthaler Festspiele an Dirk Raulf, das am 30. August 2013 uraufgeführt wurde. Es handelt sich um eine genau
60minütige Komposition, die aus 60 Teilen oder Abschnitten besteht, die sich oft
unmerklich, manchmal plötzlich ablösen.
Dem Niederrhein, Drei-Flüsse-Land zwischen Issel, Lippe und Rhein, ist das Werk
thematisch gewidmet: WASSER ist das verbindende Element der Songs, die wie
Treibgut in dem 60minütigen Fluss auftauchen und von Franz Schubert, Tom
Waits, Björk, Brian Eno, Randy Newman oder Nick Cave stammen. Teils als Zitat,
teils als Neuinterpretation bilden sie den thematischen Rahmen und fügen sich
organisch in die 60minütige musikalische Fluss-Reise ein.
Die beiden musikalischen Grundmotive sind das Tempo 60, also ein Sekundentakt,
der immer wieder das musikalische Geschehen auf verschiedenste Weise grundiert,
sowie ein harmonisches Leitmotiv in Form einer abwärts kreisenden Spirale, das in
immer neuen Variationen auftaucht.

 

MITWIRKENDE
Meret Becker -Stimme
DEEP SCHROTT
Wollie Kaiser - Saxophone, Flöten, Klarinetten
Andreas Kaling - Saxophone
Jan Klare - Saxophone, Flöten, Klarinetten
Dirk Raulf - Saxophone, Klarinetten, Piano, Leitung

Frank Schulte - Elektronik, Sounddesign, Video
Thorsten Drücker - Gitarre
Dirk-Peter Kölsch - Schlagzeug


KONZEPT, KOMPOSITION, TEXT
Dirk Raulf

 

Presserezension WAZ 2.9. 2013 :

Wesel. „60 Minuten.Flussabwärts“ – vor der großen Leinwand sitzen die acht Akteure und warten auf ihren Einsatz. Spannung liegt in der Luft. „Was jetzt folgt, ist eine Weltpremiere, eine einmalige Auftragsarbeit, gefördert vom Kultusministerium“, verkündet der künstlerische Leiter des Festivals, Wilfried Schaus-Sahm.

Eindrucksvoll bereits das Arrangement der verschiedenen Blasinstrumente der Begleitgruppe Deep Schrott, die der Komponist der Auftragsarbeit, Dirk Raulf, um sich versammelt hat: Saxophone, Klarinetten und Querflöten in den verschiedensten Größen. Dazwischen der Gitarrist Frank Schulte, klassisch vor dem kleinen Orange-Gitarrenverstärker sowie ein Schlagzeuger und Sounddesigner.

Musikalische Spirale

Inmitten dieser imposanten Musikerschar platziert sich Meret Becker, die die Komposition stimmlich begleiten wird. „Dieses Stück wird exakt 60 Minuten dauern“, hatte Wilfried Schaus-Sahm den Zuhörern noch mit auf den Weg gegeben. Und dann der erste Ton, danach sanft fließende Harmonieströme.

Auf der Leinwand ist ein Flussabschnitt zu sehen. Das Leitmotiv entwickelt sich in Form einer abwärts kreisenden Spirale, alle fünf Minuten tritt ein neuer Grundton hervor, so dass nach 60 Minuten die zwölf Grundtöne einen Zirkel abgeschritten haben. Eingebettet sind wie Treibgut Songs von Tom Waits, Eno, Randy Newman und Nick Cave.

Meret Becker überzeugt dabei nicht nur stimmlich, sie spielt das Leitmotiv auch auf der Singenden Säge, einer breiten Stahlsäge, die sie mit einem Violinbogen zum Klingen bringt. Pure Gänsehaut erzeugt sie damit am Ende, als sie zusammen mit Dirk Raulf, der ein Minipiano bedient, das Leitmotiv ausklingen lässt.

Trotz der Vielzahl unterschiedlicher Versatzstücke und Tempowechsel verdichtete sich die Komposition, auch visuell unterstützt durch Frank Schulte und dessen Videos von fließenden Gewässern, zu einem nachhaltigen Erlebnis.

Begeisterter, lang anhaltender Applaus der etwa 200 Besucher im nicht ganz gefüllten Festivalzelt.

Jürgen Radojewski